Lebensbeben. Krise und Chance.
Ein Lebensbeben (engl. Lifequake) erwischt uns ein paar Mal im Leben. Es sind Ereignisse, die unser Leben von jetzt auf gleich auf den Kopf stellen und nicht selten an unseren Grundfesten ordentlich rütteln. So krass diese Erfahrungen auch sind, für die allermeisten Menschen werden sie zur Lehrmeisterin der Veränderung.
Lebensbeben: Das Life Story Project
Der US-Amerikanische Bestsellerautor Bruce Feiler und der Harvard-Psychologe Dan McAdams konnten in ihrem Life Story Project zeigen, dass unser Leben im Schnitt alle 12 bis 18 Monate durch ein besonderes Ereignis beeinflusst wird: Ein Abschluss wird gemacht, ein Kind geboren, eine Ehe geschieden, ein neuer Job begonnen etc. Doch drei bis fünfmal im Leben haben wir es mit einer regelrechten Eruption zu tun, die Feiler als Lifequake – als Lebensbeben bezeichnet. Das besondere an diesen Ereignissen ist, dass sie durch ihre Heftigkeit bewirken, dass wir unsere Lebensführung radikal auf den Prüfstand stellen. Veränderung ist das Resultat.
Merkmale von Lebensbeben
Was charakterisiert ein Lebensbeben? Vereinfacht gesagt, wird ein wichtiger Baustein unseres Lebens aus dem Bereich „Wohlbefinden & Gesundheit“, dem Bereich der sozialen Beziehungen „Familie, Freundschaften, Team, Beziehung“ oder dem Bereich der Lebensziele „Arbeit, Karriere, Elternschaft, Überzeugung“ ins Wanken gebracht. Wie bei einem Kartenhaus bricht nicht selten die Welt über einem sprichwörtlich zusammen. Es schließt sich eine Phase der Unruhe an, auf die die Phase der Erneuerung mit dem Ergebnis folgt, dass wir unser Leben in eine andere Richtung lenken.
Ein Lebensbeben kann negativ sein (Krankheit, Burnout, Mobbing, Entlassung), muss es aber nicht (Geburt eines Kindes). Grundsätzlich ist es ein sehr individuell empfundenes Ereignis, das mitunter tiefgreifende Veränderungen bewirkt. Im Schnitt beschäftigt uns ein solches Ereignis vier bis fünf Jahre. Das hängt einerseits von der Schwere des Einschnitts ab. Andererseits davon, ob die Veränderung erwünscht ist oder plötzlich auftritt.
Zusammenfassung
Lebensbeben hat es grundsätzlich schon immer gegeben, aber erwiesenermaßen hat ihre Häufigkeit durch die zunehmende Wahlfreiheit deutlich zugenommen. Wir wechseln mehrfach den Arbeitgeber, gehen mitunter beruflich sogar ganz neue Wege. Da wundert es nicht, dass wir uns fast die Hälfte unseres Erwachsenenlebens in solchen Übergangsphasen befinden. „Ein Lifequake“, so Feiler, „ist ein autobiografischer Anlass, der uns ermutigt oder sogar zwingt, darüber nachzudenken, wer wir sind und wie wir unser Leben führen.“ Es ist immer ein neues Kapitel unserer Lebensgeschichte, die wir selbst fortschreiben können.
Die gute Nachricht
Die gute Nachricht lautet: Du bist damit nicht allein. Aus einer solchen Erfahrung heraus ist mein Business entstanden und vielleicht denkst auch du gerade nach, welche Veränderung dein Lebensbeben mit sich bringen wird und wie du damit umgehst. Genau da setze ich mit meiner Arbeit an. Du kannst die Übergangsphase in diesem Prozess aktiv gestalten. Und dadurch verleihst du dem Erlebten Bedeutung. Hier findest du ein paar Anregungen.