Selbstzweifel: 3 Tipps für mehr Selbstvertrauen – Teil 1

Selbstzweifel haben Konjunktur. Das erlebe ich tagtäglich in meiner Arbeit. Und natürlich kenne ich Selbstzweifel zu genüge. Das heißt aber nicht, dass ich mich Ihnen ergebe. Denn die gute Nachricht lautet: Wir können etwas tun! Es liegt allein an uns! Und nur an uns, unser Selbstbewusstsein zu stärken. Das Fundament dafür ist die Selbsterkenntnis. Es geht im Kern also um die tägliche Mindset-Arbeit. Darum, Selbstreflexion aktiv zu praktizieren. Sie als Routine im Alltag fest zu verankern. Sie zur Gewohnheit werden zu lassen, denn das ist das Ziel und die Grundlage für ein starkes Selbstbewusstsein. Wie kann ich mir das in der Praxis vorstellen? Das ist eigentlich ganz einfach:

 

    Selbstzweifel

    Durch die tägliche Selbstreflexion bekommst du

    mehr Klarheit über dein Ziel, dadurch bekommst du

    mehr Selbstsicherheit, was dich motiviert

    zu handeln. Handlung führt wiederum zu

    mehr Learnings, und dadurch entwickelst du

    mehr Können bzw. Meisterschaft und das führt wiederum zu mehr Selbstsicherheit!

    Durch bewusstes Lernen können wir Selbstzweifel reduzieren und  unser Selbstbewusstsein stärken und damit einen positiven Effekt erzielen, wodurch wir Stärke aufbauen. Brendon Burchard, einer der Top Coaches in den USA, spricht hier vom confidence – competence loop ∞. Lass uns dem Selbstbewusstsein einen größeren Rahmen geben, damit deutlich wird, welche Aspekte wichtig sind, wenn wir es stärken wollen. Sechs Aspekte sind dabei von entscheidender Bedeutung, und wir werden uns hier zunächst mit drei Aspekten im Detail beschäftigen.

    Tipp 1: Klarheit bei Selbstzweifeln

    Hast du dich jemals so richtig lost gefühlt? Hast vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr gesehen? Wusstest nicht, wo anfangen und wo aufhören? Das kommt mir jedenfalls ziemlich bekannt vor. Als ich in meine Selbstständigkeit gestartet bin, ploppten ständig neue Sachen auf: Funnel, Social Media Marketing, Freiberuflichkeit oder Gewerbe, Customer Journey, Karusselpost, Singel Post, Reel, Business Plan etc. etc. Glaub mir, die Liste ist noch sehr viel länger. Warum ich frustriert war und mein Selbstzweifelmonster die Ausmaße von Hagrit angenommen hatte? Weil ich keine Klarheit darüber hatte, womit ich anfangen und was ich priorisieren sollte.

    Wir erleben also immer wieder Situationen, in denen wir uns mit unterschiedlichen Fragen auseinandersetzen, die auch sehr viel tiefgreifender sein können. Vielleicht kommen diese dir bekannt vor. Wer bin ich eigentlich? Was will ich in meinem Job erreichen? Wo liegt der Sinn in dem, was ich tue? Wie kann ein Plan B für mich aussehen?

     

     Selbstzweifel

    Selbstzweifel und das Problem mit den Mindfucks

    In unserem Gehirn erzeugt ein Mangel an Klarheit Gefühle wie Unsicherheit und Ungewissheit. Und das nervt uns, denn niemand hat Lust auf negative Gedanken. Fehlende Klarheit sorgt in solchen Momenten also dafür, dass unser Selbstzweifelmonster ordentlich gefüttert wird. Aber wie bekommst du mehr Klarheit? Indem du anfängst dich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Das kannst du beispielsweise mithilfe eines Journals machen. Mit deinem Coach kannst du gerade die tiefgründigen Fragen im Coachingprozess für dich klären und dich dann neu ausrichten. Für viele Menschen, mich eingeschlossen, ist es sehr viel leichter im Gespräch diese Gamechanger-Fragen im Veränderungsprozess zu klären. Was ist mir wirklich wichtig? Was würde mich erfüllen? Hier geht es ans Eingemachte! Ein Coaching macht auch deshalb Sinn, weil sehr viele Menschen große Klarheit darüber haben, was sie alles NICHT können. Die Liste an Mindfucks könnte so aussehen:

    Ich bin wertlos. Ich bin dumm. Niemand liebt mich. Ich verdiene das nicht. 

    Ich werde keinen Erfolg haben. Jeder sieht meine Nervosität. Ich kann das nicht.

    Diese Mindfucks sind wie ein inneres Gefängnis. Sie formen eine negative Identität unseres Selbst und füttern das Selbstzweifelmonster mit immer mehr Pessismismus und Negativität. Mindfucks sind aber nicht angeboren, sondern wurden dir von anderen Menschen mitgegeben. Frag dich doch mal, wessen Meinung dein Gefühl beeinflusst? Wer hat dir dieses eine Mindfuck-Label verpasst? Deine Mindfucks sind nichts anderes als eine Sammlung fremder Meinungen und Bedürfnisse, die dich einschränken. Was wir wollen ist positive Klarheit, die das Selbstbewusstsein fördert.

    Quick Tipp gegen Selbstzweifel

    Überleg mal, in welchen Situationen du dich unsicher fühlst. Sind es beispielsweise Begegnungen mit fremden Menschen? Dann gibt es dir unglaublich Sicherheit, wenn du dir vorab überlegst, welche eine Sache du beim Kennenlernen über dich teilen möchtest. Du könntest dir auch eine besondere Frage überlegen, die du deinem Gegenüber stellen möchtest. Das sind nur zwei Sachen, die die Selbstvertrauen stärken.

    Tägliche Routine

    Um positive Klarheit in deinem Leben zu verankern, schreib jeden Tag in deinem Journal eine Stärke von dir auf. Es geht darum, dass du etwas Positives über dich selbst notierst, denn das verändert deine Wahrnehmung entscheidend. Du bist ein freier, autonomer Mensch und kannst jeden Tag nutzen, um zu wachsen und an deinem Selbstwert zu arbeiten. Ich kenne meinen Wert. Kennst du deinen?

    Frag dich also ganz bewusst – und nimm dir dafür Zeit – in welchen Bereichen deines Lebens du bislang keine Klarheit hast. Sei es der Job, deine Beziehung, Freundschaften, oder die Frage, ob du Kinder möchtest oder nicht. Sei es der nächste Karriereschritt, der ansteht, oder wie es nach dem Studium weitergeht. Ob du deinem Herzen folgen und dich selbstständig machen sollst oder doch lieber im  Angestelltenverhältnis bleiben willst. Das sind zugegebenermaßen die großen Fragen des Lebens, die uns alle irgendwann beschäftigen. Aber mangelnde Klarheit kann uns auch im Kleinen begegnen. Das wichtige ist: Wir stärken unsere Klarheit durch Entscheidungen, die bestimmt und konsequent sind. Und damit zahlen wir auf unser Selbstvertrauenskonto ein.

    Tipp 2: Übereinstimmung (Kohärenz)

    Was bedeutet es, jeden Tag die beste Version deines Selbst zu sein? Es geht darum, dass du deine Wahrheit aussprichst. Deine Werte lebst. Deine Integrität wahrst, die deine physische, psychische, geistige und moralische Unversehrtheit umfasst. Das geht – bezogen auf den Job – beispielsweise am Besten in einem guten Arbeitsklima, in dem Respekt, Vertrauen sowie eine offene Kommunikations- und Konfliktkultur herrschen. Selbstzweifel kommen immer dann auf, wenn unsere Vorsätze nicht mit der gelebten Realität übereinstimmen. Um es auf den Punkt zu bringen: Lebst du das, was du sagst? Wenn nicht, dann registriert unser Gehirn diese vielen kleinen Verstöße und schürt das Selbstzweifelmonster. Kohärenz ist also der Gradmesser der Klarheit. Wenn du dir also unsicher bist, dann geh dem auf den Grund.

    Wo habe ich Menschen nicht gut behandelt?

    Wann habe ich gegen meine Überzeugungen gehandelt?

    Wann habe ich mich verpflichtet gefühlt etwas zu tun, obwohl ich nicht dahinterstand?

     Denn das Problem dabei ist, dass du in solchen Situationen nicht authentisch handelst. Faking it, heißt es im Englischen. Fake it till you make it. Aber das ist nicht die Lösung. Gesteh dir stattdessen ein, dass du dir selbst gegenüber nicht ehrlich warst. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Veränderung. Es ist das Bewusstsein, dass sich etwas ändern muss. Ein erster guter Schritt wäre, sich entweder bei sich selbst oder bei anderen aufrichtig zu entschuldigen. Kohärent zu leben braucht – wie alles – vor allem zwei Dinge: Fokus und Übung. Je präsenter du also bist, desto leichter kannst du die Augenblicke wahrnehmen, in denen du nicht nach deinem inneren Kompass handelst und das verändern. Das stärkt dein Selbstvertrauen.

    Tipp 3: Kompetenz

    Kompetenz ist deine Sammlung aus Wissen, Fähigkeiten, Talenten und Geschicklichkeit. Die gute Nachricht ist, dass jeder Mensch seine Sammlung durch Lernen erweitern kann. Dafür braucht es aber Klarheit darüber, was du lernen willst. Es geht im Kern auch hier um Beständigkeit. Du kannst dir also jeden Tag aufs Neue die Frage stellen, worin du heute besser werden möchtest.

    Lernen ist ein Prozess und gleichzeitig ein ungeheurer Motivator, eine wichtige Ressource, wenn es um Veränderungen geht. Um die Beständigkeit zu fördern, könntest du eine monatliche Challenge machen. Ich notiere mir das beispielsweise in meinem Journal zu Beginn des Monats und checke am Ende was ich gelernt habe. Der Boost für dein Selbstvertrauen ist enorm, das verspreche ich dir!

    Selbstzweifel reduzieren: ein Zwischenfazit

    Du kannst deinen Selbstzweifeln begegnen, indem du dein Selbstvertrauen förderst. Dafür brauchst du zunächst drei wichtige Dinge:

    1. Klarheit

    2. Kohärenz (Übereinstimmung)

    3. Kompetenz

    Die Selbstreflexion hilft dabei, dass du Klarheit findest. Sie sorgt dafür, dass du in Übereinstimmung mit deinen Werten und Vorstellungen lebst und danach handelst. Du benötigst Selbstreflexion aber auch, um dir deiner Kompetenzen bewusst zu werden.  Du siehst, dass alles miteinander im Zusammenhang steht und das eine ohne das andere nicht richtig funktioniert. Beständigkeit ist also das Zauberwort, wenn es darum geht, deine Selbstzweifel in Selbstbewusstsein zu verwandeln. In Teil 2 erfährst du mehr über die drei anderen Aspekte Verbindung, Können und Beitrag und wie sie dazu beitragen, dein Selbstbewusstsein zu stärken.