Post-Lifequake. Die 3 Phasen des Übergangs
Lebensbeben und dann? Was kommt danach? Was charakterisiert das Post-Lifequake und seine Phasen des Übergangs? Diese Fragen haben sich Bruce Feiler und der Harvard-Psychologe Dan McAdams in ihrem Life Story Project ebenfalls gestellt. Bei der Befragung ihrer Studienteilnehmer*innen sind sie zu der Erkenntnis gelangt, dass sich diese wichtige Phase des Übergangs (Post-Lifequake) in drei Abschnitte unterteilen lässt:
- Abschied
- Chaotische Mitte
- Neuanfang
1. Übergangsphase: Der Abschied
Feilers erste wichtige Erkenntnis zum Post-Lifequake und seinen 3 Phasen des Übergangs war: Die Länge der einzelnen Phasen ist individuell unterschiedlich. In Hinblick auf die Zeit des Abschieds heißt dass, während Person X mitunter Jahre braucht, um sich zu verabschieden, macht Person Y scheinbar mühelos einen klaren, harten Cut. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es eine riesige graue Zone, in der auch ein Hin- und Herpendeln zwischen den Polen nicht selten vorkommt. On-Off Beziehungen sind ein gutes Beispiel. 37 Prozent der Menschen fiel es sichtlich schwer, sich von ihrem altbekannten Leben zu verabschieden.
2. Übergangsphase: Die chaotische Mitte
Feiler und McAdams nahmen zunächst an, dass vor allem die chaotische Mitte mit all ihren Ungewissheiten, Ängsten und Schwebezuständen für die Bewältigung der Situation am schwersten sei. Erstaunlicherweise traf dies „nur“auf 47 Prozent der Befragten zu, wohingegen ein Großteil der Befragten in dieser Phase des Übergangs mit großer Energie ans Werk gingen.
3. Übergangsphase: Der Neuanfang
Für 14 Prozent stellte sich der Neuanfang als die größte Herausforderung dar. Wenn sich funktionierende Strukturen aus der langen Phase der chaotischen Mitte neu finden müssen, weil sich die Lebensumstände noch einmal radikal ändern und der Neuanfang (z.B. durch den Tod eines geliebten Menschen) unausweichlich ist. Viele Menschen müssen dann für sich neu herausfinden, was sie im Leben wollen.
Post-Lifequake. Phasen des Übergangs: Ein Fazit
Viele Geschichten zeigen, dass Phasen des Übergangs nicht immer problematisch sein müssen. Ganz im Gegenteil. Mal sind solche Phasen komplex und extrem herausfordernd, mal verleihen sie uns unglaublich Energie oder aber gleiten vor sich hin, weil die Lebensumstände es mit sich bringen. Worüber wir aber Gewissheit haben ist, dass sich unser Leben durch diese Erfahrungen verändert. Dass wir an ihnen wachsen.